Usedom

Usedom
Use|dom:
Insel in der Ostsee.

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Usedom,
 
1) Stadt im Landkreis Ostvorpommern, Mecklenburg-Vorpommern, im Südwesten der Insel Usedom, am Usedomer See, einer Einbuchtung des Stettiner Haffs, 2 000 Einwohner; Erholungsort; Fischfang und -verarbeitung; Fischereihafen; bei Usedom die Zecheriner Brücke über den Peenestrom nach Anklam.
 
 
Von den mittelalterlichen Befestigungen ist nur der Anklamer Torturm (um 1450) erhalten; Marienkirche (im Wesentlichen 19. Jahrhundert); Rathaus (18. Jahrhundert).
 
 
Usedom, um eine 1115/19 von Dänen zerstörte slawische Burg entstanden, wurde 1159 als Markt, 1184 als Burgflecken erwähnt. Gegen 1250 dürfte die Stadt auf regelmäßigem Grundriss angelegt worden sein. 1298 erhielt Usedom lübisches Stadtrecht; 1648 fiel die Stadt an Schweden, 1720 an Preußen.
 
 2) polnisch Uznam ['uznam], Ostseeinsel zwischen dem Stettiner Haff im Süden und der Pommerschen Bucht der Ostsee im Norden, durch den Peenestrom vom Festland, durch die Swine von der Insel Wollin getrennt, 445 km2 groß, davon der größte Teil in Mecklenburg-Vorpommern (Landkreis Ostvorpommern), der 90,8 km2 große Ostteil mit dem auf Usedom liegenden Teil von Swinemünde kam 1945 unter polnische Verwaltung, die Zugehörigkeit zu Polen (Woiwodschaft Szczecin) wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt. Auf Usedom leben etwa 75 000 Menschen, davon etwa 30 000 auf deutscher Seite. Die Insel besteht aus mehreren pleistozänen, durch Nehrungen und Haken verbundenen Inselkernen (bis 69 m über dem Meeresspiegel) mit dazwischen liegenden Niederungen mit Mooren (Halbinsel Lieper Winkel), Bruchland und Binnenseen (Gothensee, 6,1 km2; Schmollensee, 5,2 km2), v. a. im östlichen Teil. An der etwa 40 km langen Ostseeküste wechseln Flach- und Steilküstenabschitte (Streckelsberg bei Koserow bis 56 m über dem Meeresspiegel), ebenso am Uferabschnitt gegen das Stettiner Haff. Durch Krumminer Wiek und Achterwasser (boddenartige Erweiterungen des Peenestroms) wird die weithin von einem Schilfgürtel begleitete Binnenküste von Usedom stark aufgegliedert und die Insel zwischen Zempin und Koserow auf weniger als 100 m verengt. Große Teile der Ostseeküste und die Dünengebiete im Süden sind bewaldet. Größte wirtschaftliche Bedeutung hat der Fremdenverkehr (in den Ostseebädern Bansin, Heringsdorf, Ahlbeck, Koserow und Zinnowitz, Trassenheide und Karlshagen) vor Küstenfischerei, Ackerbau und Viehzucht. Gewerbe ist nur auf polnischer Seite in Swinemünde stärker vertreten. Im Nordwesten von Usedom liegt Peenemünde. Durch zwei Fernstraßen ist Usedom mit dem Festland verbunden (Straßenbrücke in Wolgast und bei Zecherin nahe der Stadt Usedom), die Eisenbahnverbindung ist seit Sprengung der Karniner Brücke 1945 unterbrochen; im Süden bei Garz Flughafen Heringsdorf. Etwa vier Fünftel von Usedom gehören mit sieben Naturschutzgebieten zum Naturpark Usedom-Oderhaff.
 

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Use|dom: Insel in der Ostsee.

Universal-Lexikon. 2012.

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